Illegale Luchstötung: Trächtiges Tier erlegt

Umweltverbände setzen 15.000 Euro Belohnung aus

Nur ein Jahr nach dem bis heute ungelösten Gift-Mord an „Tessa“ ist im Bayerischen Wald erneut ein Luchs illegal erlegt worden. Diesmal erwischte es ein rund zweijähriges, trächtiges Weibchen.

© Henning Werth
Ein junger Luchs streift durch den Wald

Wie das zuständige Polizeipräsidium Niederbayern bestätigte, wurde die erschossene Luchsin von einem Spaziergänger am Silberberg in Bodenmais (Landkreis Regen) gefunden. Für sachdienliche Hinweise, die zur Ergreifung des Täters führen, haben Umweltverbände eine Belohnung von insgesamt 15.000 Euro ausgesetzt.

„Illegale Tötung von bedrohten Tierarten ist kein Kavaliersdelikt sondern ein Verbrechen“, sagt Dr. Janosch Arnold vom WWF Deutschland. „Immer wieder verschwinden vor allem Luchse und Wölfe in Deutschland spurlos. Wir können dann nur spekulieren und mutmaßen, denn nur selten wird, wie etwa aktuell oder im Fall Tessa vor zwei Jahren, tatsächlich ein Kadaver gefunden.“

Bayern hat Nachholbedarf bei Bekämpfung von Naturschutzkriminalität

Bayern habe, so die Verbände, bei der Verfolgung von Naturschutzkriminalität großen Nachholbedarf. Während in Ländern wie Österreich (Bundeskriminalamt), Italien (Sondereinheit der Forstpolizei) und den USA (fish and wildlife service), aber etwa auch in Nordrhein-Westfalen (Stabsstelle Umweltkriminalität), derartige Delikte von speziell ausgebildeten und ausgerüsteten Sondereinheiten verfolgt wird, ist in Bayern meistens die örtliche Polizeiinspektion alleine zuständig. Ohne fachliche Ausbildung, ohne spezielle Ausrüstung und mit oft starker Verwurzelung in der örtlichen Jagdszene ist nicht mit hohem Verfolgungsdruck zu rechnen.

Ausgleichsfonds zahlt Schäden

WWF, Bund Naturschutz in Bayern (BN) und der Landesbund für Vogelschutz (LBV) bilden zusammen mit der Wildlandstiftung des bayerischen Jagdverbandes eine Trägergemeinschaft für einen Ausgleichsfonds zur Erstattung von durch Beutegreifern verursachte Schäden an Haustieren und Gatterwild. Sie sind zudem seit vielen Jahren an der landesweiten Arbeitsgruppe zur Erarbeitung von tragfähigen Managementplänen für große Beutegreifer beteiligt. Dies alles dient auch der Akzeptanzbildung für diese Tiere. Leider gebe es in Bayern, so die Verbände, immer noch einige Unverbesserliche, die die konstruktiven Ansätze durch illegale Handlungen torpedierten.

Zurück

Weitere Nachrichten

© Marcus Bosch

Neue Bildungsfilmreihe zum Thema Naturschutzkriminalität

Zu Beginn des neuen Jahres veröffentlichen die Gregor Louisoder Umweltstiftung (GLUS) und LBV im Rahmen des Projekts „Tatort Natur – Naturschutzkriminalität dokumentieren und stoppen!“ eine Bildungsfilmreihe rund um die illegale Verfolgung geschützter Wildtiere in Bayern. 

weiterlesen

© Marcus Bosch

Drei vergiftete Greifvögel in Ober- und Niederbayern

An verschiedenen Orten in Ober- und Niederbayern sind Anfang des Jahres zwei Uhus und ein Mäusebussard tot aufgefunden worden. Nun zeigen die Befunde toxikologischer Untersuchungen: Die Tiere starben an Vergiftungen mit Carbofuran. Wir rufen die Bevölkerung in den betroffenen Landkreisen Kelheim und Neuburg-Schrobenhausen deshalb dazu auf, besonders aufmerksam zu sein und mögliche Beobachtungen umgehend an die zuständigen Behörden zu melden.  

weiterlesen

Vergiftete Fleischköder gefunden

Im Landkreis Eichstätt sind in den letzten Wochen zahlreiche vergiftete Fleischköder im Umfeld des Ortes Adelschlag gefunden worden. Sechs Hunde und zwei Katzen sind bereits durch das Gift schwer verletzt oder sogar getötet worden. Der oder die Täter*in hat dabei das für Kinder, Katzen und Hunde besonders gefährliche und seit März 2022 für den Privatgebrauch verbotene Schneckenkorn mit dem Wirkstoff Metaldehyd verwendet.

weiterlesen

Essenziell

Essenzielle Cookies sind für den Betrieb der Webseite unbedingt erforderlich und können daher nicht deaktiviert werden.

Cookie-Informationen

Statistiken

Statistik-Cookies erlauben das Erfassen anonymer Informationen darüber, wie Sie unsere Webseite nutzen. Sie helfen uns dabei, Ihr Nutzererlebnis und unsere Inhalte zu verbessern.

Cookie-Informationen

Externe Medien

Externe Medien-Cookies erlauben das Laden von Medieninhalten aus externen Quellen. Sie können auch während des Besuchs der Webseite aktiviert werden, wenn Sie auf blockierte Medieninhalte stoßen.

Cookie-Informationen